Werter OpaStefan,
Du wirst verstehen, dass man aufgrund des Alters nicht mehr so schnell die Bibelaussagen findet, mit denen man antworten möchte. Zumal auf Jesus.de sollte man den Worten Jesu und den Worten Gottes die Ehre geben und sie zu uns sprechen lassen. Nicht meine Auffassung von Einzelaussagen zählt, sondern die Gesamtschau der Aussagen zu dem jeweiligen Fragenkomplex.
Ja, dies ist schwer vorstellbar, weil Jesu Aussage dieser Ansicht widerspricht. Er sagte nach seiner Auferstehung als er mit Maria sprach, dass er zu seinem Vater und zu seinem Gott auffahren werde. Hätte sich der auferstandene Sohn Gottes für Gott gehalten, dann hätte er als Gott nicht von seinem Gott gesprochen.
Sicher gebührte dem Sohn Gottes auch als Mensch Anerkennung und Ehre. Aber Anbetung?
Viele Christen meinen, dass der Messias Jesus während seines Erdendaseins von seinen Jüngern "angebetet" wurde. Doch bei genauer Betrachtung und dem Vergleichen der Bibelübersetzungen muss man feststellen, dass das griechischen Wort „proskyneo“ eine beträchtliche Bedeutungsbreite hat. Dieses Wort reicht von den verschiedenen Graden des nicht „anbetungsmäßigen Huldigens" = sich niederwerfen /ehrfurchtsvolles Begrüßen / fußfällig verehren / kniend huldigen" - bis hin zum eigentlichen "ANBETEN".
Zur Zeit Jesu verhielt man sich so gegen angesehene Persönlichkeiten. Selbst Jesus bediente sich dieses Wortes in dem Gleichnis in Mt. 18:26. Mit dem Kniefall und der Bitte des Knechtes vor seinem Herrn hat Jesus sicher keine Anbetung gemeint.
Hier einige Bibelstellen, die als Beweis dienen sollen, das Jesus von den Menschen und seinen Jüngern angebetet worden sein soll. Vergleiche nun die Wortwahl in den verschiedenen Bibelübersetzungen:
Mt 2: 2+11 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten / fielen nieder und huldigten ihm / warfen sich vor ihm zu Boden und ehrten ihn als König / warfen sich vor ihm nieder und erwiesen ihm Ehre.
Sollten die Weisen / Sterndeuter gekommen sein, um den König der Juden anzubeten?
Mt. 9:18 Als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam einer der Oberen fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben, aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie lebendig.
Mt. 15:25 Sie (eine kanaanäische Frau) aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
Kann man den Kniefall vor Jesus und das flehentliche Bitten dieser beiden Personen als Anbetung ansehen? Genauso wenig wie der Ausruf des Erstaunens von Thomas, der auch wusste, wie er sich Maria zu erkennen gegeben hat.
Ebenso wenig die Bitte des Stephanus.
Apg. 7: 55 Stephanus aber blickte zum Himmel empor, vom Heiligen Geist erfüllt; er sah Gott im Glanz seiner Herrlichkeit und Jesus an seiner rechten Seite 56 und rief: »Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn an der rechten Seite Gottes stehen!—- 59 und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!«
Dass Stephanus bei seiner Steinigung seine Bitte direkt an Jesus richtete, ist wohl verständlich, da ihm eine Vision gewährt wurde, in der er Jesus zur rechten Seite Gottes stehen sah. Ob das aber als Anbetung Gottes anzusehen ist, da ist wohl ein Fragezeichen erlaubt?
Mt. 14: 33 Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!
Vor Ehrfurcht fielen sie vor Jesus nieder, wie auch bei dem Geschehen seiner Himmelfahrt
(Lk. 24:51 +52)
An solchen Machttaten konnten die Apostel u. a. erkennen:
Jesus ist der vorhergesagte Prophet gleich Mose, der auch im Namen Gottes Wunder vollbringen durfte (5. Mo. 18:15; Apg. 2:22; 3.22).
Sie haben an dem, was Jesus tat und sagte erkannt, dass er der von Gott verheißene Sohn = Messias = Gesalbte = Christus ist, weil sich alle Verheißungen auf sein Kommen als Knecht Gottes an ihm erfüllten (2. Kor. 1.20).
Alle diese Aussagen kann man nicht als Beweis für eine eindeutige Anbetung Jesu ansehen. Die Schlüsse die man zieht - das liegt natürlich bei jedem selbst.
Der Engel Gabriel verkündete der Mutter Jesus, dass das Kind, das sie gebären wird, Sohn des Höchsten genannt werde. Als Jesus Petrus fragte, für wen seine Jünger ihn halten, sagte Petrus: Du bist der Sohn des lebendigen Gottes.
Mit diesem Wissen konnten sie nicht Jesus als den selben Gott wie seinen Vater angesehen und angebetet haben.
Im Gegenteil, unser Herr Jesus betete selbst zu seinem Gott. Hätte er das getan, wenn er sich für Gott gehalten hätte? Er lehrte seine Jünger und uns die Anbetung des Vaters. (Mt. 6:J9; Joh. 4:23+24; 14:13; 15:16; 16:23)
Meine Liebe zu Jesus kann ich nur dadurch beweisen, dass ich seine Lehren befolge. Die Bibel zeigt, dass er gleich nach Gott der Höchste im Universum ist. Ich bin ihm dankbar für alles, was er für die Menschheit getan hat und noch tun wird. Ich habe große Zuneigung zu ihm — der einzige, zu dem ich eine größere Zuneigung haben, ist Gott — JHWH = Jahwe = Jehova, der allein wahre Gott. (Joh. 14:6; 17:1+3)
In christlicher Liebe hamma