Nun - man wählt das, von dem man glaubt, dass es die Etablierten am meisten juckt.
Und weder die CDU noch die SPD wird es jucken, wenn die "Partei für die Auswilderung blauer Einhörner" ein paar Stimmen mehr hat.

Der Protest soll dann wohl eher ein Abstrafen sein.
1. Eskalationsstufe: nicht mehr wählen gehen
2. Eskalationsstufe: nächste Partei links oder rechts wählen (Radikalisierung)
3. Eskalationsstufe: bewusst die Partei wählen, die am lautesten über die Etablierten schimpft - egal ob deren Programm mir nutzt oder nicht (Hauptsache, sie ist gegen die Etablierten). Und da die AFD ziemlich viel Budget in der Hinterhand hat, kann sie auch laut schimpfen.
Als Hitler damals an die Macht kam, lief es ähnlich ab. Die NSDAP hatte bewusst einige ihrer extremen Ziele aus dem Parteiprogramm genommen um sich gesellschaftsfähiger zu machen. Danach profitierte sie in erster Linie stark vom Unmut der Bevölkerung über die etablierten Parteien, die Schwierigkeiten hatten, die Folgen der Wirtschaftskrise zu bewältigen. Viel Zulauf bekamen sie damals von frustrierten Nichtwählern.
Tja, weil vor denen alle angst haben.