Falls das aber der alleinige Grund sein sollte, besteht hier natürlich die Gefahr, dass der Partner austauschbar wird...
Das ist er im Prinzip immer. Mag niemand gern hören, insbesondere, wenn es einen selbst betrifft, indes...
Welche Gründe es geben könne, eine Ehe langfristig zu erhalten, darüber wollte ich nicht diskutieren, denn da ist das Feld unendlich weit. Ich halte das Erhalten um des Erhaltens willen ohnehin nicht für so eine dolle Idee. Welche Gründe die jeweils Betroffenen haben mögen, ist ganz ihnen überlassen.
Mir ging es einzig und allein um diesen einen Aspekt, dass Liebe/Verliebtsein und Attraktivität in der Regel viel miteinander zu tun haben und dass man, wenn man direkt oder indirekt andeutet, die Attraktivität des Partners sei für die Liebe in einer Beziehung nicht so wichtig, die Realität zugunsten eines Ideals eintauscht. Da werden sie immer so gepriesen, die inneren oder echten Werte, die nicht nur äußerer Schein seien - und dann erleben die Leute - in diesem Fall beispielsweise die TE, dass es tatsächlich eben doch anders ist. Dass Männer z.B. doch dazu tendieren, die hehren Liebesschwüre zu verraten, sobald eine "nur äußerlich attraktive" Alternative ihren Weg kreuzt.
Da steht dann die Verletzung und Enttäuschung in direkter Proportion zu der vorherigen Täuschung, welche sich aus der Übernahme des gängigen Ideals ergibt.
Ich meine: das hier ist doch nicht der erste Thread zum Thema. Häufig sind da Frauen, die nicht damit klarkommen, dass ihre Partner/Ehegatten sexuell an anderen als an ihnen interessiert sind. Und da wird dann nach einem Schuldigen für die Verletztheitsgefühle gesucht, und das ist dann der Kerl, der gefälligst (ich spitze das jetzt formulierungstechnisch mal zu) sich seiner ehelichen Treuepflicht zu gegenwärtigen hat und, um des lieben Ehefriedens willen, von seinen verderblichen Gelüsten Abstand nehmen soll. Wenn's nicht mit einem einfachen Appell getan ist, soll er zumindest mit zur Paartherapie kommen, damit er dort dann eingenordet werden kann. Der Fall ist ja immer von Anfang an schon entschieden: Hey, Ehebruch und noch nicht mal nur in Gedanken. Grober, rücksichtsloser Klotz. Schuldspruch, case closed.
Wenn denn mal den jeweils Betroffenen mit solcher Schuldfindung geholfen wäre!
Ja, die eigene Erwartungshaltung zu reflektieren, ist nie verkehrt.
Womöglich sollten sie nicht nur darüber nachdenken, was sie wollen, sondern auch darüber, wie realistisch die Erfüllung dessen, was sie wollen, auch tatsächlich ist.
Und hinsichtlich des Wunsches, der eigene Partner möge auf Pornografiekonsum verzichten, kann man dessen Propabilität ja abchecken, indem man sich die überall leicht zugänglichen Statistiken zu Gemüte führt.