"Austauschbar" ist ein Partner insofern, dass es vermutlich weitere Menschen auf der Welt mit ähnlichen Eigenschaften gibt, mit denen man auch hätte glücklich werden können. Gleiches gilt wohl, wenn praktisch ausschliesslich die äussere Attraktivität oder andere unpersönliche Eigenschaften im Vordergrund stehen.
Falls aber echte Freundschaft, Vertrautheit und Vertrauen die Grundlagen der Beziehung sind, dann ist ein Partner im Laufe der Zeit nicht einfach mehr austauschbar, weil er eben einmalig ist und auch so wahrgenommen wird.
Genau da sehe ich allerdings das Problem. Viele Menschen gehen eine Ehe ein, weil man das halt so macht und weil es erwartet wird... aber sie denken oft gar nicht darüber nach, ob dieses Lebensmodell überhaupt ihrem Wesen und Wünschen entspricht.
Das wiederum bestreite ich. Im Grunde redest du ausschliesslich vom Verliebtsein, während ich unter "Liebe" eine Art treue, tiefe Freundschaft verstehe, die immer wieder mal von Phasen der Verliebtheit begleitet wird. Das mag nicht jedermanns Sache sein, weil vertrauensvolle Freundschaften zwischen Männern und Frauen, nun ja, meistens schwierig sind.
Aber es ist auch nicht völlig unmöglich... sofern man sich hier einig ist und weiss, worauf man sich einlässt.
Das liegt dann aber daran, dass die Ehe für diese Männer in Wahrheit keine sonderlich erstrebenswerte Institution ist. Wäre natürlich schön, wenn man sich das von Anfang an eingestehen könnte und erst gar keine Ehe eingeht... aber da kommt dann halt der gesellschaftliche Druck und die Erwartungen dazu...
Wenn denn mal den jeweils Betroffenen mit solcher Schuldfindung geholfen wäre!
So lange man noch an einer Lösung interessiert ist bringen Schuldzuweisungen gar nichts, weil sie nicht weiter führen, das ist richtig. Es geht darum, die Erwartungen zu klären, Missverständnisse auszuräumen und dann eine mögliche Lösung zu finden.
Dass das alles andere als leicht ist und es meist doch immer wieder in Schuldzuweisungen endet kenne ich auch aus eigener Erfahrung...