Du hast als Antwort auf meinen Hinweis auf weltliche Ideologien, in denen das Böse mit dem notwendigen Übel überwunden werden soll, geschrieben:
"Das ist durchaus möglich. Es ist aber ein qualitativer Unterschied, ob ich selbst die Verantwortung für mein Handeln übernehme - oder ob ich die Verantwortung auf einen Gott schiebe. Letzteres mag die Hemmschwelle sinken lassen anderen Menschen zu schaden."
Und das trifft auf die Ideologien nicht zu. Es gibt keinen qualitativen Unterschied zwischen religiös oder weltlich begründeten Ideologien wenn diese losziehen, um die Gesellschaft in ein "Paradies" zu transformieren.
Und bei anderen ist es der Führer, der geliebte Führer, das große Ganze, die Weltvernunft, die Kraft des freien Marktes, die Biografie des Neuen Menschen.
Es macht eben keinen Unterschied ob Ideologien den Schaden, den sie mit ihrer Transformation der Gesellschaft anrichten, mit dem biblischen "Neuen Menschen" begründen oder mit der stalinistischen Variante des "Neuen Menschen". Es macht auch keinen Unterschied, ob der Selbstmordattentäter am Ende noch Allahu Akbar ruft oder sich schweigend für den Obersten Kommandanten Prabhakaran und "die Sache" in die Luft jagt.
Moral ist die Nummer, die für Lösungen Probleme sucht. Insbesondere für das Problem des abweichenden Verhaltens. Denn die Konsequenz der Moral ist: alle haben so zu sein, wie der Moralist selbst.
Und das ist der Kern des Problems.
Alle Ideologien. Du formulierst einen Unterschied zum Glauben, der nicht existiert.