Es gibt überhaupt keinen Grund, Angst vor der Machtergreifung eines konservativ-christlichen Staates über irgendwen zu haben.
Tatsächlich ist die Sache auch komplizierter - und geht über reine Religion hinaus.
Ich sehe einfach eine Tendenz zur Irrationalität in der Welt. Menschen wenden sich von der Vernunft und Logik ab und wenden sich Lehren zu, die ihnen kurzfristig ein gutes Gefühl geben, langfristig aber alles schlimmer machen.
Wenn ich nun die Religionen als potentielle Gefahr in dieser Richtung sehe, dann schließt das keineswegs alle Christen ein. Viele Christen verstehen Jesu so, dass jeder einzelne Gläubige Verantwortung übernimmt, für das, was er tut. Mit Betonung auf Vergebung und Nächstenliebe.
Aus dieser Lehre - wenn sie denn so befolgt wird - sollte es eigentlich schwer sein, eine menschenverachtende Diktatur zu unterstützen. Solche Christen werden dann eher selber Opfer einer solchen Diktatur sein, das heißt wir stünden hier auf derselben Seite.
Aber es gibt eben auch andere Christen, die eine aggressivere Auslegung des Glaubens pflegen. Alleine werden diese Christen wohl keine große Gefahr darstellen, da hast du wohl recht. Aber als Teil einer größeren Bewegung - so wie manche radikale Evangelikale in den USA, die sich mit Ultrakonservativen oder Rechtspopulisten verbünden - sieht die Sache schon ein wenig anders aus.
Vielleicht ist meine Sorge auch unbegründet und ich schaue hier in die völlig falsche Richtung... im Moment gibt es aber manche Entwicklungen, die ich sehr kritisch sehe.
Es wird sich zeigen, wie das in den nächsten Jahren weiter geht.