Was ist daran schlimm?
Ich glaube, Du hast da etwas mißverstanden. Christsein bedeutet nicht, die absolut total richtige Lehre zu folgen, sondern im kindlichen Vertrauen auf den Herrn alles von Ihm zu erwarten. Der reife Christ ist dann auch fähig, nicht mit Gott zu hadern, wenn seine Gebete scheinbar unerhört bleiben und er (sofort) nicht eine Erklärung hat. Das gilt allgemein und hat nicht zwingend etwas mit Krankenheilung zu tun.
Ich gehe mal davon aus, daß auch in der BGG alte Menschen krank werden und sterben.
Hallo,
es ist nun so, dass ich schon einige Diskussionen Rund um das Thema Krankheit mit Vertretern der Wort-des-Glaubens Lehre hatte. Und in dieses Umfeld gehört nun mal auch P. Wenz.
Es lief eigentlich immer wieder darauf hinaus, dass man nach anderen Gründen als dem göttlichen Willen gesucht hat wenn diverse Krankheiten nicht geheilt wurden.
Und ich weiß sogar von konkreten Fällen wo auf Betroffenen dann enormer Druck ausgeübt wurde, sie seien ja gar nicht richtig gläubig, sonst wäre sie ja gesund.
Direkt wird das zwar nur selten gesagt, aber es ist leider eine wahrnehmbare Tatsache.
Dabei stimmt es sogar, dass Gott alle Christen heilen will.
Die Frage ist aber WANN das passieren wird und darauf gibt die Bibel eine klare Antwort:
Paulus zieht in Römer 8,18ff. einen Vergleich zwischen "Jetzt" und "Später":
LUT Romans 8:18 Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. 19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, daß die Kinder Gottes offenbar werden. 20 Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit - ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat -, doch auf Hoffnung; 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. 23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. 24 Denn wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht?
Manfred Schäller schreibt dazu treffend:
Quelle: http://www.bibelbund.de/htm/bgdl57.htmkank
---------Zitat---------
//Dieser Text macht deutlich:
Die Schöpfung ist nach wie vor unerlöst. Sie seufzt, sie wartet auf Gottes neue Welt.
Der Körper von Christen (die den Geist Gottes haben) ist genauso unerlöst. Die Erlösung unseres Körpers ist eindeutig Zukunftsmusik. Die Erlösung des Körpers geschieht erst mit der Neuschöpfung von Himmel und Erde. Davon heißt es heißt es in Offenbarung 21,4f.:
"Und er (Gott) wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen. Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu.
Ergebnis:
Auch Christen leben auf dieser Welt weiter mit Krankheit, Leid, Anfechtung, mit Umweltverschmutzung, Krieg und Hungersnot. Sie, die das ewige Leben haben, müssen dennoch biologisch sterben. Auch das ist eine Folge der Sünde (Römer 6,23), die durch das Kreuz Jesu noch nicht aufgehoben ist!
Wer meint, dass Krankheit schon jetzt im Leben von Christen keine Rolle mehr spielen dürfe, der nimmt den Zustand der End-Vollendung (Off 21-22) vorweg und betreibt eine vorwegnehmende Theologie.
Christen leben im Grunde "in zwei Welten". Sie leben zwischen "Schon" und "Noch nicht". Sie haben schon Frieden mit Gott, sie sind versöhnt. Aber ihr Körper gehört zum alten Äon. Sie leben in einem Spannungsfeld ("in der Welt, aber nicht von der Welt" Joh 17). Wer das Spannungsfeld nach der einen oder anderen Seite auflösen will, denkt und handelt entgegen der Schrift.//
--------Zitat Ende---------
Um es also noch mal zusammen zu fassen: Ja, Gott will alle Christen heilen, aber eben nicht in diesem Äon (Zeitalter), sondern im neuen Himmel und der neuen Erde.
Christen sind – wie alle anderen Menschen auch – noch den Auswirkungen des Sündenfalls unterworfen. Christen werden ganz normal krank und müssen auch (eines Tages) sterben. So wie du es auch gesagt hattest. Es aber im Umfeld von WdG immer wieder gleugnet wird.
Wenn wir krank sind sollen und dürfen wir dafür beten, dass wir gesund werden und auch den Dienst der Apostel aus Jakobus 5 in Anspruch nehmen:
LUT James 5:14 Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, daß sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. 15 Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.
Natürlich sollen wir auch Ärzte aufsuchen und Medizin nehmen. Ob uns Gott dann auf die eine oder andere Art und Weise schon in diesem Leben heilt ist seine souveräne Entscheidung.
Hier noch einige sehr gute Links zu dem Thema:
http://cdkev.de/aufsaetze_vortraege/nestvogel/leiden/leiden.htm
http://cdkev.de/aufsaetze_vortraege/nestvogel/heilung/heilung.htm
http://bitflow.dyndns.org/german/RichardMayhue/Dein_Glaube_Hat_Dich_Geheilt_1999.pdf
Tote sind auferweckt worden, bei Elia und natürlich bei Jesus.
Der angegebene Bibeltext liefert nicht das, was Du daraus liest.
q.e.d. Da müssten wir jetzt an den konkreten Text ran.
Wenn Gott in seiner Souveränität Wunder wirken möchte wird er das auch heute noch tun und er tut es übrigens insbesondere immer dann wenn ein Mensch zum Glauben kommt.
Allerdings denke ich, dass spezielle, wunderhafte Zeichen schon zu biblischen Zeiten die Ausnahme waren, nicht die Regel.
Gott und Jesus haben sich nicht geändert, aber sie haben auch nicht zu allen Zeiten immer gleich gehandelt.
Ein Blick in das Alte Testamen zeigt, dass wir dort keineswegs durchgängig Zeichen und Wunder die von jedem Israeliten gewirkt wurden. Genauso wenig wie jeder Israelit Prophet war oder Priester gab es auch nur wenige *Wunderwirker*. Es lassen sich da zwei Hauptperioden für ein derartiges Wirken feststellen: Mose/Josua und Elias/Elisa. [1]
Was das Neue Testament angeht vertreten viele Christen eine Position die ich als *Romantisierung der apostolischen Zeit* bezeichne. Viele Christen heute wünschen sich die angebliche Kraft der frühen, apostolischen Kirche zurück.
Man ist enttäuscht von der Kraftlosigkeit heutiger Gemeinden und meint alles wäre besser wenn nur die kraftvollen Zeichen & Wunder der apostolischen Zeit wieder hier wären.
Nun muss man dazu zunächst mal Fragen welche der neutestamentlichen Gemeinden man denn gerne nachahmen würde? Sicherlich nicht die Kirche in Korinth denn die war - wie wir aus den Briefen wissen- in einem schlimmeren Zustand als viele Gemeinden heute.
Die in Philippi und Thessalonich waren sicher besser, aber wir haben keinen biblischen Grund anzunehmen, dass dort mehr wunderhafte Zeichen geschehen sind als in unseren Gemeinde heute.
Die einzige biblische Gemeinde überhaupt von der wir wissen, dass dort mehr Übernatürliches geschehen ist, war die in Jerusalem. Aber dort war es auch keine wundertätige Gemeinde, sondern wundertätige Apostel die Zeichen wirkten.
Die Kraft der Zeichen und Wunder in der neutestamentlichen Zeit wurde eben durch die Apostel gewirkt und nicht durch die ganze Kirche. Neben den Aposteln wissen wir nur von Stephanus und Philippus die so gewirkt haben.
Wenn wir also dem Beispiel der Gemeinden des ersten Jahrhunderts folgen wollen, dann sollten wir doch eher den Gemeinden folgen und nicht den Augenzeugen und Aposteln des Herrn. Diese ersten Gemeinden waren aber gar nicht so verschieden von heutigen, evangelikalen oder reformatorischen Bibel-Gemeinden.
Sie hatten die gleichen Probleme wie wir heute, einschließlich Ehebruch, Diebstahl, fehlende Liebe, Spaltungen etc. Einige wie z.B. in Galatien hatten gravierende Irrlehren und Irrlehrer in ihren Reihen.
Wie schon gesagt, war die Gemeinde der Korinther wohl eine der Kirchen welche die schlimmsten Probleme zu bewältigen hatte.
Es sind auch die Sendschreiben der Offenbarung des Johannes (Offenb. 2-3) die uns zudem eine realistisches Bild der Gemeinden im ersten Jahrhundert der Kirchegeschichte geben.
Nur eine von diesen Gemeinden kann man als geistlich vorbildlich bezeichnen (Philadelphia), die sechs anderen hatten gravierende geistliche Probleme. Keine von diesen Gemeinden wird besonders gelobt für Kraftwirkungen oder Zeichen & Wunder. Es wird auch keine getadelt dafür, dass derartiges fehlen würde. Es ist schlicht kein Thema, kein Maßstab für Jesus, an dem er diese ersten Gemeinden messen würde.
Was finden wir noch an Hinweisen zum normalen Gemeindeleben in der Zeit des NT ?
Nun Jakobus 5, 14-16 zeigt wie der ganz normale Umgang einer Gemeinde mit Kranken ist. Da wird kein *Healing-Revival* veranstaltet oder nach dem nächsten Heiler gerufen, sondern die Ältesten sollen kommen und beten für den Kranken.
Keine Spur von Wundertätern in der Gemeinde. Nichts Spektakuläres oder Außergewöhnliches zu sehen. Heilung kann geschehen, wenn Gott es schenkt oder auch nicht, wenn das sein Wille ist.
Fazit: Die Gemeinden damals waren nicht viel anders als heute. Wunder und Zeichen geschahen fast ausschließlich durch die Apostel, nicht durch die gesamte Kirche. Die Vorstellung einer wundertätigen Power-Kirche des ersten Jahrhunderts ist ein Mythos den es so nie gegeben hat. [2]
Ein Zwei-Stufen-Christentum geht aus seinen Worten eben nicht hervor, sondern die schlichte Beobachtung, daß Christen häufig nicht offen sind für den Segen, den ihr Herr für sie bereit hält. Auch das gilt allgemein.
Das mit den Stufen wurde schon lang und breit diskutiert.
Ich gehe davon aus, dass JEDER Christ (der glaubt und wasser getauft ist) den Heiligen Geist hat (d.h. er ist geistgetauft) und er hat auch eine Geistesgabe.
Das ist es was ich als biblische Aussagen klar erkennen kann.
Du lachst gar nicht.
Was Du Wenz unterstellst, hat er eben nicht gesagt.
Doch er hat gesagt einige seiner Kritiker hätten keine Theologie des Heiligen Geistes und/oder würden die Praxis des HG leugnen.
Ein solcher Vorwurf ist aber absurd, denn sie haben eine, nur halt eine andere als er.
Ich habe den Eindruck, Du suchst regelrecht nach Differenzen und erweiterst sie in unangemessener Weise.
Und ich denke dein Eindruck entspricht nicht den Tatsachen.
Mit freundlichen Grüßen
Marc
[1] siehe dazu:
http://bitflow.dyndns.org/german/WolfgangNestvogel/Zeichen_Und_Wunder_Der_Apostolischen_Zeit_Massstab_Fuer_Heute_20030514.pdf
sowie [/url] http://www.the-highway.com/cessation_Edgar.html [/url]
[2] vgl. dazu Thomas R. Edgar, *Satisfied by the Promise of the Spirit* (Kregal Publ.) S, 117f.