Erschreckend aber auch, dass so viele erst jetzt merken dass bei WuG nicht ein paar Sachen "komisch, verdreht oder anders" sind. Müssen immer erst Ehe oder Gemeinden kaputtgehen, bevor man sich traut sich davon zu distanzieren oder erst dann merkt, dass dort etwas schief läuft?
Mir klingt der inflationäre (Miß)brauch des Spruches "Prüfet alles, das Gute behaltet" zu diesem und ähnlichen Themen noch in den Ohren...
Hallo,
du hast völlig Recht.
Das W+G eine (gnostische) Sekte ist war mir von dem Moment an klar als ich das erstemal davon gehört habe. Irgendwie erinnern die mich auch etwas an die Buttlarsche Rotte mit ihrem sektiererisch-sexualistischen Libertinismus. [1]
Erschreckend ist wie viel Einfluss sie gerade im charismatischen Bereich erzielen konnten.
Jetzt sind die Krokodilstränen groß und viele charismatische Leader veranstalten offensichtlich ein Wettrennen darum wer sich am schnellsten abgrenzt.
Aber wo waren diese Leiter als schon Hunderte ihrer Schäfchen von der von den W+G Wölfen gerissen wurden? Besser spät als nie, sagt man, aber in diesem Fall war es für viele Ehen und Christen eben schon viel zu spät.
Es ist ein Lehrstück mangelnder Abgrenzung innerhalb der charismatischen Szene. Man hätte viel früher warnen müssen. Und was noch wichtiger ist: Man müsste die eigenen Schäfchen apologetisch viel besser ausrüsten. Sie fähig machen biblisch zu beurteilen, die Geister zu unterscheiden.
Das alles ist IMHO seit Jahrzehnten höchst defizitär in schwärmerischen Kreisen.
Jetzt rächt es sich eben wenn man Erfahrungstheologie den Vorzug gegenüber der nüchternen biblisch-reformatorischen Lehre gibt.
W+G hat offensichtlich die besseren religiösen Erfahrungen zu liefern, also wandern viele Schäfchen ab. Man wurde mit den eigenen, ins Extremer gedrehten Waffen, geschlagen.
Auch das ist eigentlich nichts Neues, solche Wanderbewegungen zum neusten pseudo-poneumatischen Kick: Toronto, Pensecola, Lakeland und jetzt in Deutschland W+G.
Diesmal wurde nur eine echte Sekte daraus. Das war vorher nicht so extrem.
Ich kann mich noch gut daran erinnern wie insbesondere ein gemäßigt-charismatischer User und ich uns hier die Finger wund geschrieben haben um vor Todd Bentley und seinen Irrlehren zu warnen. Viele wollte nicht hören. Es war zum verzweifeln wie leichtgläubig viele waren.
Nun will ich nicht verschweigen, dass es auch charismatische Selbstkritik gibt
http://www.betanien.de/pdf/LifeAfterLakeland.pdf
Aber wird die von einer Mehrheit gehört? Ich hab meine Zweifel und es gibt auch noch immer Lakeland Apologeten die nichts dazugelernt haben.
Wird man jetzt aus dem W+G Fiasko etwas lernen? Es wäre wünschenswert aber auch da hab ich meine Zweifel.
Mal sehen wann das nächste angebliche Revival über uns schwappt. Der nächste *vollmächtige* Apostel versucht seinen Irrlehren an den Mann und die Frau zu bringen.
Vermutlich wird dann wieder eine Amnesie über große Teile der charismatischen Bewegung kommen und Lakeland und W+G sind dann längst vergessen.
Das sind leider meine Befürchtungen.....
ViC
Marc
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Eva_von_Buttlar